Freitag, 28. August 2015

Alice Munro - Tanz der seligen Geister

Alice Munro: Jonathan Franzen zählt sie zu den größten Erzählern der Welt und stellt sie über Tschechow, und für Doris Dörrie »schärft sie die Sinne«. Doch wie hat Alice Munro ihre Kunst entdeckt? In ihrem großartigen Debüt ›Tanz der seligen Geister‹ finden wir die Antwort: Das erste Buch der großen Meisterin der kleinen Form, 15 Erzählungen davon, erwachsen zu werden und die eigene Stimme zu finden. Im Original 1968 erschienen, zeigt sich Alice Munro bereits hier als präzise, unsentimentale und abgründige Chronistin zeitgenössischen Alltagslebens.

Donnerstag, 27. August 2015

Chris Carter - The Crucifix Killer

When the body of a young woman is discovered in a derelict cottage in the middle of Los Angeles National Forest, Homicide Detective Robert Hunter finds himself entering a horrific and recurring nightmare. Naked, strung from two wooden posts, the victim was sadistically tortured before meeting an excruciatingly painful death. All the skin has been ripped from her face - while she was still alive. On the nape of her neck has been carved a strange double-cross: the signature of a psychopath known as the Crucifix Killer. But that's impossible. Because two years ago, the Crucifix Killer was caught and executed. Could this therefore be a copycat killer? Or could the unthinkable be true? Is the real killer still out there, ready to embark once again on a vicious and violent killing spree, selecting his victims seemingly at random, taunting Robert Hunter with his inability to catch him? Hunter and his rookie partner are about to enter a nightmare beyond imagining.

Walter Moers - Die Stadt der traeumenden Buecher

Falls Sie sich schon einmal gefragt haben, womit sich Walter Moers, Schöpfer von ”Das kleine Arschloch” und ”Käpt’n Blaubär” in seiner knapp bemessenen Freizeit beschäftigt: Er übersetzt zamonische Literatur ins Deutsche. Soeben erschienen ist Die Stadt der Träumenden Bücher, ein autobiographisches Werk des legendären Hildegunst von Mythenmetz, dessen ”Mythenmetzsche Abschweifung” bereits in Ensel und Krete viele Leser an den Rand des Wahnsinns getrieben hat -- und darüber hinaus.
Hildegunst ist als junge Großechse auf der uneinnehmbaren Lindwurmfeste aufgewachsen, einem Ort, an dem jeder davon träumt, einmal ein ganz großer Schriftsteller zu werden und zu diesem Zweck von den Eltern mit einem ”Dichtpaten” ausgestattet wird. Hildegunsts Abenteuer nimmt seinen Anfang, als sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler das Zeitliche segnet und ihm ein Manuskript hinterlässt, das es in sich hat: Nur zehn Seiten umfasst es, aber es ruft beim Leser eine Vielzahl stärkster Empfindungen hervor wie kein anderer Text der zamonischen Literaturgeschichte.
Leider kennt Hildegunst den Namen des Autors nicht, denn Danzelot hatte die Erzählung von einem angehenden Schriftsteller erhalten und diesem empfohlen, sein Glück in der Bücherstadt Buchhaim zu versuchen. Und so macht sich Hildegunst auf den Weg in die Stadt der Träumenden Bücher, wo an jeder Straßenecke finstere Antiquariate auf Kunden lauern, magisch begabte Buchimisten ihr Unwesen treiben und auch sonst zahllose Gefahren die dem ahnungslosen Bücherliebhaber drohen ...
Um es gleich zu sagen: Moers’ Übersetzung aus dem Zamonischen ist vorzüglich gelungen. Mit großer Sprachgewalt beschwört er die exotische Bücherstadt mit all ihren merkwürdigen Lebensformen herauf. Ob gepanzerte Bücherjäger, Nebelheimer Trompaunenkonzerte oder Katakomben voller Erstausgaben und ”Gefährlicher Bücher” -- das vorliegende Werk ist eine Großtat der Völkerverständigung. Nicht nur die gekonnt ins Deutsche gerettete Makrostruktur des Buches und die zahllosen Illustrationen legen Zeugnis ab von Moers’ Kunst, auch im Detail hat er Herausragendes geleistet. Überaus staunenswert sind vor allem die herrlichen Alliterationen in Sätzen wie ”Eine Weile lauschte ich den beängstigenden Lauten der Labyrinthe ...” -- man kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Die Stadt der Träumenden Bücher ist ein Roman, der auch in Buchhaim für größtes Aufsehen sorgen würde, und das will etwas heißen

Montag, 17. August 2015

Dave Eggers - Der Circle

Huxleys »Schöne neue Welt« reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglück-lich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »drei Weisen«, die den Konzern leiten – wird es keinen Schmutz mehr geben im Internet und auch keine Kriminalität. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterneköche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles … Mit seinem neuen Roman »Der Circle« hat Dave Eggers ein packendes Buch über eine bestürzend nahe Zukunft geschrieben, einen Thriller, der uns ganz neu über die Bedeutung von Privatsphäre, Demokratie und Öffentlichkeit nachden-ken und den Wunsch aufkommen lässt, die Welt und das Netz mögen uns bitte manchmal vergessen.

Montag, 10. August 2015

Steffen Kopetzky - Grand Tour: oder die Nacht der Großen Complication

Der verkrachte Student Leo Pardell lässt Mutter und Freundin in dem Glauben, er befinde sich auf Sprachreise in Buenos Aires. Doch in Wirklichkeit heuert er als Schlafwagenschaffner an, reist kreuz und quer durch Europa und begegnet einer Vielzahl von Menschen, unter ihnen auch dem exzentrischen Uhrensammler Baron Reichhausen auf der Suche nach einem legendären Stück, der "Grande Complication". Unversehens wird Leo zur Schlüsselfigur in Reichhausens fanatischer Jagd ...
Liebes-und Detektivgeschichte, Entwicklungsroman und Schelmenstück, Kulturgeschichte und Reisebericht in einem: Kopetzkys literarische Tour de Force begeisterte Kritik und Lesepublikum gleichermaßen. Von elegant geschliffener Sprache, höchst amüsant, präzise und zugleich überbordend an Phantasie bietet "Grand Tour" ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art.

Sonntag, 2. August 2015

Neil Gaiman - Der Ozean am Ende der Strasse

Es war nur ein Ententeich, ein Stück weit unterhalb des Bauernhofs. Und er war nicht besonders groß. Lettie Hempstock behauptete, es sei ein Ozean, aber ich wusste, das war Quatsch. Sie behauptete, man könne durch ihn in eine andere Welt gelangen. Und was dann geschah, hätte sich eigentlich niemals ereignen dürfen - Weise, wundersam und hochpoetisch erzählt Gaiman in seinem neuen Roman von der übergroßen Macht von Freundschaft und Vertrauen in einer Welt, in der nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint.