Samstag, 16. April 2011
Reif Larsen - Die Karte meiner Träume
Spivet, das ist ein bezaubernder heranwachsender Junge, mit einem  „hyperaktiven Stoffwechsel“, der Zahnschmerzen bekommt, wenn er lügt,  gerne Brahms hört und von dem Manche sagen, er sei ein kleiner  Klugscheißer. Nun ja, das ist er wohl auch, dazu ganz schön aufgeweckt  und er hat Eltern, die, vorsichtig formuliert, außergewöhnlich sind: der  Vater ein Farmer, schweigsam, introvertiert, die Mutter, D. Clair, eine  besessene Käferforscherin, die ‚ihren Kindern das Periodensystem  beibrachte, während sie sie mit Brei fütterte’. Spivet dokumentiert,  kartiert alles in seinem Umfeld, fertigt Diagramme über den Whisky-  Konsum des Vaters, zeichnet mit Koordinaten sein Zuhause und  „Interaktionsmuster am Abendbrottisch, vorher und nachher.“ Der Wunsch  nach Wegweisern und Koordinaten, so fühlt er, stecke tief in einem. „Es  hatte etwas damit zu tun, dass man, indem man den Abstand zwischen Hier  und Dort maß, dasjenige, das dazwischen lag, bewältigte, und für ein  Kind, dessen empirische Erfahrung notwendig begrenzt war, konnte das  Unbekannte, das zwischen dem Hier und dem Dort lag, sehr  angsteinflössend sein.“ Dieser kleine Spivet bricht tatsächlich nach  Washington auf, um seinen Preis „für herausragende Leistungen in der  populären Vermittlung wissenschaftlicher Sachverhalte“ entgegen zu  nehmen. „Ich war Wissenschaftler, Kartograph, ich wurde dort gebraucht.“
Mittwoch, 13. April 2011
Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage
In einer süddeutschen Kleinstadt erlebt das Mädchen Seri helle Tage der  Kindheit: Tage, die sie im Garten ihrer Freundin Aja verbringt, die aus  einer ungarischen Artistenfamilie stammt und mit ihrer Mutter in einer  Baracke am Stadtrand wohnt.
Aber schon die scheinbar heile Welt ihrer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, und Ajas Vater, der als Trapezkünstler in einem Zirkus arbeitet, kommt nur einmal im Jahr zu Besuch. Karl, der gemeinsame Freund der Mädchen, hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag in ein fremdes Auto gestiegen und nie wieder gekommen ist.
Aber schon die scheinbar heile Welt ihrer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, und Ajas Vater, der als Trapezkünstler in einem Zirkus arbeitet, kommt nur einmal im Jahr zu Besuch. Karl, der gemeinsame Freund der Mädchen, hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag in ein fremdes Auto gestiegen und nie wieder gekommen ist.
Tiziano Terzani - Das Ende ist mein Anfang
„Seit Monaten spüre ich eine geballte Freude in mir, die nach allen  Richtungen ausstrahlt. Ich habe das Gefühl, nie zuvor so leicht und  glücklich gewesen zu sein.“ Kaum zu glauben, dass dies die Worte eines  Todgeweihten sind. Aber durchaus typisch für die Lebenseinstellung  Tiziano Terzanis, der sich kurz vor seinem Krebstod zu einer  ausführlichen Aussprache mit seinem Sohn Folco traf. Die ebenso  erschütternden wie in ihrem optimistischen Grundtenor irgendwie  tröstlichen Reflexionen des damals 64-jährigen Journalisten und  Schriftstellers flossen posthum in ein Buch ein, das in Italien rasch  zum Bestseller avancierte und auch in Deutschland zum Verkaufsschlager  wurde.
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