Freunde des Krimi-Genres wissen: Wenn ein Kriminalroman mit dem Satz
"Der Abend verlief besser als erwartet" beginnt, kann es nur schlimmer
werden. Im Romandebüt Den du nicht siehst der Stockholmer Autorin
Mari Jungstedt ist diese Erkenntnis natürlich ebenfalls Gesetz, und das
im doppelten Sinn. Zunächst einmal nämlich ist ihr Einleitungssatz auf
die Feier von Helena und Per gemünzt, die Freunde zur Mittsommernacht in
ihr Ferienhaus auf die Insel Gotland geladen haben. Weil man sich lange
nicht gesehen hat, ist man über den Verlauf der gemeinsamen Party sehr
zufrieden.
Zumindest bis zum Nachtisch ist das so. Denn danach
zerbricht die zunächst ausgelassen feiernde Runde in heftigem Streit.
Und als Helena am nächsten Tag im undurchdringlichen Morgennebel
verschwindet, kehrt sie nicht mehr zurück: Nur wenige Stunden später
wird ihre Leiche gefunden. Ein klassischer Fall von Eifersucht, denkt
Hauptkommissar Anders Knutas und nimmt Per in Haft. Als aber eine zweite
Frauenleiche gefunden wird, die auf ähnlich bestialische Weise ums
Leben kam, kommen Knutas Zweifel. Offenbar ist hier ein Serientäter am
Werk. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Ein sehr schoener, atmosphaerischer Krimi, wenn auch das Ende etwas abrupt kommt...
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