Mittwoch, 18. September 2013
Mirko Bonné - Nie mehr Nacht
Markus Lee reist in den Herbstferien in die Normandie, um für ein 
Hamburger Kunstmagazin Brücken zu zeichnen, die bei der Landung der 
Alliierten im Sommer 1944 eine entscheidende Rolle spielten. Lee nimmt 
seinen fünfzehnjährigen Neffen Jesse mit, dessen bester Freund mit 
seiner Familie in Nordfrankreich ein verlassenes Strandhotel hütet. 
Überschattet wird die Reise von der Trauer um Jesses Mutter Ira, deren 
Suizid der Bruder und der Sohn jeder für sich verwinden müssen. In der 
verwunschenen Atmosphäre des Hotels L Angleterre entwickelt sich der 
geplante einwöchige Aufenthalt zu einer monatelangen Auszeit, die nicht 
nur für Markus Lee einen Wendepunkt im Leben markiert. NIE MEHR NACHT 
erzählt schonungslos und ergreifend von der Befreiung Frankreichs, bei 
der zahllose junge Männer umkamen, die kaum älter als Jesse waren. Dem 
Zeichner aber ist es zunehmend unmöglich, die Verheerungen des Krieges 
künstlerisch darzustellen. Doch beinahe noch schwerer fällt es ihm, den 
Tod der geliebten Schwester zu vergessen. Denn während ein dramatisches 
Kapitel europäischer Geschichte auf unheimliche Weise in ihm auflebt, 
stellt sich Markus Lee einem Trauma der eigenen Jugend und Abgründen 
seiner Familie.
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Bis auf das Ende sehr gut und stimmungsvoll.
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