Samstag, 12. März 2011

Jo Nesbo - The snowman

Dass Jo Nesbø ein guter Geschichtenerzähler ist, muss er nicht mehr beweisen. Nach sechs Romanen über den Osloer Ermittler Harry Hole ist klar, dass er ein Händchen für komplexe Storys hat, für gut entwickelte Charaktere und überraschende Wendungen. In "Schneemann" lässt der 48-jährige Norweger seine eigenbrötlerische Hauptfigur einen Serienmörder jagen, der schon seit vielen Jahren am Werk ist: Jeden Winter, wenn der erste Schnee fällt, bringt er eine Frau um, seine Opfer sind immer verheiratet und haben Kinder. Dass Hole wieder mal mit seiner Alkoholsucht kämpft, sich wieder mal mit seinen Vorgesetzten anlegt und immernoch unter der Trennung von seiner großen Liebe Rakel leidet, kann man Nesbø nur bedingt vorwerfen: Wer Serienromane liest, der erwartet schließlich eine gewisse Kontinuität. Nesbø gelingt es wieder einmal, über diese Konstanz hinaus spannende Themen in seinen Thriller einzuflechten: Es geht um die Frage nach Vertrauen in der Liebe, nach dem gesellschaftlichen Umgang mit Werten wie Treue und Loyalität. Perfekt, dass es Nesbø gelingt, dabei nie moralisch zu werden.

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