Dienstag, 23. November 2010

Gabriel García Márquez - Erinnerung an meine traurigen Huren

„Im neunzigsten Jahr meines Lebens wollte ich mir zum Geburtstag eine liebestolle Nacht mit einem unschuldigen Mädchen schenken“.

Was die „Reinheit meiner Prinzipien“ angeht, so hatte Rosa Cabarcas, Besitzerin eines geheimen Bordells, das Wesen des Erzählers bereits früh durchschaut: „Auch die Moral ist nur eine Frage der Zeit, sagte sie mit einem maliziösen Lächeln, du wirst schon sehen.“ Aber die Reinheit der Prinzipien ist doch stärker als die Intuition der Frau. Denn der Greis rührt die ihm zugeführte Delgadina in der Liebesnacht nicht an. Aus dem Wunsch nach Sex wird Liebe, und als Delgadina plötzlich verschwindet, fürchtet der Erzähler nichts mehr, als dass ein anderer vollendet haben könnte, was er zum Glück im letzten Augenblick zu verhindern verstand.

2 Kommentare:

  1. Bisher das einzige, was ich von Marquez gelesen habe. Es wird sicher aber noch ein Buch folgen.

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  2. Ja, ich hoffe doch, das ist ja nur ein Schnipsel dessen, was dich in den dicken Büchern erwartet.

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