Sonntag, 29. Mai 2011

Thomas Harris - Hannibal

In das Schweigen der Laemmer bringt Hannibal Lecter die FBI-Agentin Clarice Starling bei deren erstem Fall auf die richtige Fährte und bricht auf ebenso brillante wie blutige Weise aus dem Gefängnis aus. Jahre später treffen wir wieder auf Hannibal, in Florenz, wo er als Kurator des Palazzos einer italienischen Adelsfamilie unter dem Decknamen Dr. Fell das Leben genießt, die lieblichen Melodien des Serienkillers und Komponisten Heinrich VIII. spielt und kaum noch selbst jemanden ins Jenseits befördert. Clarice hat indessen weniger Glück: Zu Beginn des Buches überlebt die FBI-Agentin in einer Szene, die sich wie ein Actionfilm liest, nur knapp eine Schießerei. Zu ihrem Verderben macht sie ihr Vorgesetzter Paul Krendler zum Sündenbock des Fiaskos. Clarice wird vom Dienst suspendiert, und zu allem Unglück ist der erste Cop, der über Hannibal stolpert, ein Italiener namens Pazzi, der die Tradition seiner Vorfahren, die in Dantes Inferno als gierige Verräter beschrieben werden, fortführt. Pazzi steht auf der Gehaltsliste von Mason Verger, einer ebenso unheimlichen Figur wie Hannibal. Verger, der als junger Mann der Kinderschänderei überführt wurde, entkam nur dank seines enormen Reichtums dem Gefängnis. Seine einzige Strafe bestand in einer Psychotherapie -- bei Dr. Lecter. Dank der Behandlung hängt Verger jetzt an einem Beatmungsgerät und ist bis auf eine krebsartige Hand von Kopf bis Fuß gelähmt. Um sich zu beschäftigen, beobachtet er seine überdimensionierten und -gefräßigen Muränen beim Verzehr ihrer Beute und denkt wie besessen darüber nach, wie er Lecter einer ebenso gefräßigen Spezies zum Fraß vorwerfen könnte.

1 Kommentar:

  1. Der Klassiker aus dem Schocker-Genre - heimlich als Jugendliche gelesen - meine Eltern haetten das Buch damals nicht gut geheissen. Nun weiss ich auch warum. Es ist nicht wirklich was fuer Leute mit empfindlichem Magen oder bluehender Fantasie.

    AntwortenLöschen