Sonntag, 31. Oktober 2010
Heinrich Mann - Der Untertan
Der Untertan, die Geschichte Diederich Heßlings, in jungen Jahren  von einem drakonisch strafenden Vater und einer saumseligen Mutter  großgezogen, anschließend weiter zurechtgeschliffen im Schul- und  Militärdrill der wilhelminischen Ära, gerät bei Heinrich Mann zum  Fallbeispiel deutscher Katzbuckelei und Tyrannenmentalität, die sich  Macht und Gewaltstrukturen unterwirft, um letztlich an ihnen teilhaben  zu dürfen. Heßling, vordergründig als Aufsteiger gefeiert, übernimmt die  väterliche Papierfabrik und wird zum mächtigsten Bürger der fiktiven  Kleinstadt Netzig. In seiner Mimikri geht er dabei soweit, neben der  chauvinistischen Phrasendrescherei der Deutschnationalen auch noch das  äußere Erscheinungsbild des Kaisers zu imitieren.
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Das ist genial!!! Schon wieder ein Lieblingsbuch. Diedrich Heßling ist so ein herrlich überzogen dargestellter Charakter.
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